Die moderne Portfoliotheorie und ihr Begründer Harry M. Markowitz

Harry Markowitz BildDie Moderne Portfoliotheorie – Die moderne Portfoliotheorie des Harry Markowitz
Harry Max Markowitz begann im Alter von 25 Jahren, während seiner Tätigkeit als Ökonom bei der RAND Corporation, mit William Forsyth Sharpe intensiv an einem neuen Projekt zu arbeiten. Sie arbeiteten an der Theorie der Portfolioselektion.
Sie stellten hierbei also nicht die einzelnen Anlageformen und Wertpapiere in den Vordergrund, sondern vielmehr die Bündelung zu so genannten Portfolios. Noch im selben Jahr (1952) erschien im renommierten „Journal of Finance“ ein 14 seitiger Fachartikel unter dem Titel „Portfolio Selection“, der die bis dahin gültigen Theorien absolut in Frage stellte.

Als Grundsatz des Artikels machten die Autoren deutlich, dass die bis dahin geltende Annahme, dass ein Anleger seine Gelder in das Wertpapier investiert, das den höchsten Wert zum besten Preis biete, absolut unzutreffend sei. Sie erklärten diese Annahme für ungültig. Erwiesen wurde, dass das Risiko eines einzelnen Portfolios kleiner oder maximal gleich dem durchschnittlichen Risiko der einzelnen Wertpapiere ist. Die Folge waren die Veröffentlichungen von komplexen Berechnungsmethoden von effizienten Portfolios.

Markowitz und Sharpe stellten dagegen eine neue These auf, sie unterstellten, dass ein Investor vielmehr das Risiko bei der Zusammensetzung des Portfolios betrachte und somit seine Gelder diversifiziert (auf unterschiedliche Bereiche verteilt). Die Varianz der Erträge (das Risiko) soll möglichst vermieden werden. Somit stellten Sie den Faktor Risiko erstmalig als den zentralen Faktor vor. Risiko wurde dabei als Standartabweichung von den historischen Erträgen definiert. Was sich folglich immer wieder als Nachteil erweist, da zukünftige Abweichungen nicht regelmäßig mit historischen Abweichungen deckungsgleich sein werden und somit nur sehr ungenau prognostiziert werden können.

Der Artikel enthielt im Kern die folgenden Grundideen: Der Anleger ist stets auf der Suche nach einem Wertpapier, das die beste Relation aus möglichst hohem Ertrag und möglichst geringstem Risiko bietet. Ein effizientes Portfolio weist ein noch geringeres Risiko bei einem noch höheren Ertrag als das beste einzelne Wertpapier auf. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die einzelnen Wertpapiere möglichst unabhängig von einander reagieren.

Ein effizientes Portfolio ist für den Anleger daher immer interessanter als ein einzelnes Wertpapier. Als effizientes Portfolio wird das Portfolio bezeichnet, das die beste Relation aus
Ertrag und Risiko aufweist.

Weiterhin wurden Wertpapiere mit Kennzahlen für die wesentlichen drei Merkmale, wie durchschnittlich Rendite, deren Streuung und deren Korrelation beschrieben. Mit diesen Annahmen und ihrer Theorie veränderten sie grundlegend die Art und Weise, mit der Anlageentscheidungen getroffen werden.

Markowitz ist seit jeher ein Verfechter dafür, dem kleinen Anleger eine Methode an die Hand geben zu können, mit der dieser selbst sein Portfolio mit dem günstigsten Risiko/Renditeverhältnis auswählen kann. An Hand der Kennzahlen ist es für den Investor möglich, sich für eine Anlageform mit höherem oder niedrigerem Risiko zu entscheiden.

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